Überlaufventil: Ein Tipp (nicht nur) für Hochsensible

Der Kopf ist voll, der Kopf läuft über, tausend Gedanken kreisen. Auch wenn bei Hochsensiblen aufgrund der Tiefe der Informationsverarbeitung und der Breite der Wahrnehmung häufiger der Eindruck der 'Überfüllung' entsteht, kennen auch andere Menschen diesen Zustand.

Platzmangel im Gehirn


Da im Arbeitsgedächtnis nur eine begrenzte Anzahl an 'Plätzen' zur Verfügung steht, flitzten alle anderen Gedanken wie wild herum und purzeln übereinander. Zwischendurch geht einer vergessen, um dann, verbunden mit einer gehörigen Dosis Adrenalin, wieder an die Oberfläche gerissen zu werden. Kein Wunder, dass das doppelt belastet. Das Behalten an sich würde schon genügen, um sich angestrengt zu fühlen. Zusätzliche Befürchtungen, etwas könnte vergessen gehen, potenzieren die Reizsituation.

 

Was würden Sie mit einem übervollen Schrankfach machen? Inhalte auslagern. Und zwar nicht irgendwohin, nicht an 25 verschiedenen Stellen, sondern an einen weiteren Ort, auf den man leicht zugreifen kann, sobald wieder Platz frei geworden ist. Besonders schön wäre es, wenn der Auslagerungskorb hübsch aussähe, somit gern benutzt würde und einfach verfügbar wäre.  

 

Ein kleiner Helfer

Ein einfacher Tipp, ganz leicht anzuwenden und wirkungsvoll: Kaufen Sie sich ein kleines Buch mit leeren Seiten, das Sie anspricht, das Sie gerne in die Hand nehmen, das nur so groß ist, dass Sie es überall mit dabei haben können und einen angenehm in der Hand liegenden Stift dazu. Und immer, wenn Ihnen etwas einfällt, was in Ihrem Gedächtnis Kreise zieht und Kapazität fordert, schreiben Sie es auf.

 

Klingt banal? Ist es, und darf es sein. Sie werden merken, wie es Ihren Kopf entlastet, wenn Sie wissen, dass nichts vergessen gehen kann, sondern sicher in Ihrem 'manuellen Notebook' gelandet ist und dort verwahrt wird, bis Sie es brauchen.

 

Einfach wichtig - wichtig einfach

Und noch etwas: Verkünsteln Sie sich nicht mit der Struktur, das zwingt Sie nur erneut zu aufwändigen Entscheidungs- und Suchprozessen (Wozu gehört das jetzt? Wo habe ich das noch mal gleich hinsortiert?) Schreiben Sie alles in Stichworten untereinander, ggf. noch ein Datum am Anfang des Tages, es wird genügen. Ihr Gehirn sortiert es zu, sobald Sie es lesen, da bin ich sicher.

 

Die meisten Ordnungssysteme scheitern daran, dass Sie zu kompliziert sind und ihre Anwendung wieder zusätzliche Kapazität erfordert, statt Energie einzusparen. Machen Sie es sich einfach, helfen Sie Ihrem Gehirn, schaffen Sie Platz im Arbeitsspeicher und schenken Sie sich Sicherheit.

 

Gutes ist einfach.